Von der Wachskerze über das Gaslicht bis zur LED

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VON ROLAND BAER

Wer heute an die Anfänge des Lichts denkt, erinnert sich bestimmt an den Namen Thoma Alva Edison (1847–1931). Er galt als einer der grössten und schrillsten Erfinder aller Zeiten. Sein sicheres Gespür für das Neue kam damals bei der Bevölkerung an. Er war revolutionär, er hatte einen ausgeprägten Geschäftssinn, welcher seine Ideen und Erfindungen in viel Akzeptanz und Ruhm umsetzen liess, nicht zu sagen ein goldenes Händchen, um seine Patente marktgerecht zu lancieren und zu vertreiben.

Edison wurde 1847 im Bundesstaat Ohio / USA geboren. Seine Schulpräsenz liess zu wünschen übrig, denn sie dauerte nur circa drei Monate. Mit zwölf Jahren verdiente er sein Geld durch Gelegenheitsarbeiten wie den Zeitungsverkauf und vieles mehr. Zwischen 1862 und 1880 wurde Edison in allen Bereichen der Technik als Held gefeiert.

Er war der Mann der Elektrizität, dem es schliesslich gelang, die beherrschende Stellung der Gaslampe zu durchbrechen. Seine Glühlampe war nur ein Teil seiner Beleuchtungsinfrastruktur. Er arbeitete mit seinem Entwicklerteam rund um die Uhr, um noch mehr und bessere Energieeffizienz auszuweisen. Seine Ideen waren täglich in einem Spektrum, welches auch zu dieser Zeit beängstigend war.

Edison hatte schnell erkannt, dass die Glühlampe attraktiver als das Gaslicht sein musste. Zu Beginn der Serienproduktion verkaufte er die Glühlampen unter den Herstellungskosten, um den Markt zu beherrschen. Zu Beginn schaltete er in gewissen Nobel-Quartieren in New York den Strom kostenlos ein. Ein gewisses Kartell wurde durch diese Stellung geschaffen. Der Stromkrieg war damit geboren. Anlässlich der internationalen Elektrizitätsausstellung in Paris (1881) präsentierte der Erfinder die Glühlampe, welche in Perfektion ausgeführt wurde. Er testete nach eigenen Angaben über 6 000 verschiedene Glühfäden, bis er schlussendlich feststellte, dass sich die verkohlte Bambusfaser als geeignetste herausstellte. (Die Schraubfassung hat sich in der ganzen Zeit seit der revolutionären Glühlampe bis heute nicht verändert.)

Kurz darauf wurde in New York (1882) das erste Elektrizitätswerk der Welt erfolgreich in Betrieb genommen. (Es heisst heute noch Edison.) Es versorgte circa 5 000 Strassenlampen. Der Dynamo wurde durch eine Dampfmaschine angetrieben. Alles ging sehr schnell und nur mit wenigen Unterbrüchen – eine unglaubliche Tat, welche in so kurzer Zeit geleistet wurde.

1882 wurde das Mahen-Theater in Brünn nach seinen Ideen realisiert. Es war das erste Gebäude in Europa, in dem ein Edison-Beleuchtungssystem installiert wurde. 1884 wurde das Café Bauer in Berlin als erstes mit Glühlampen beleuchtetes Gebäude fertiggestellt. (Die Lampen wurden von Emil Rathenau nach Edison-Patenten gefertigt.)

Edisons erste Lampenfabrik, die Edison Lamp Co., befand sich zunächst in Menlo Park und dann in Harrison, New Jersey. Er verlagerte seine Fabrik nach New York. Er fokussierte sich in den folgenden Jahren auf andere Ziele. Weg von der Entwicklung war seine Devise. Er gab sich mehr und mehr der Vermarktung und Umsetzung seiner Ideen hin. Somit wurden das Massengeschäft mit Licht und Strom und der rationelle Fertigungsprozess forciert. Die Glühlampe mutierte in dieser Zeit zum Massenprodukt. Die Umstellung hatte Edison mit vollem Enthusiasmus betrieben.

Nicht nur Edison hatte Anspruch auf die Glühlampe. Im Jahre 1885 klagte die Edison Electric Light Company gegen andere Glühlampenhersteller wegen Patenverletzungen. Er gewann den Prozess ohne Aufsehen und zwang die Mitstreiter zur sofortigen Einstellung der Produktion dieses goldenen Juwels. 1893 gelang es aber seinem Widersacher Heinrich Göbel, seine alte Erfindung durch Rekonstruktion ihrer Herstellung mit den damaligen Werkzeugen nachzuweisen. Göbel wurde wenige Monate vor seinem Tod als Erfinder anerkannt. (1854 gelang Göbel die Entwicklung der ersten dauerhaften brennenden Glühlampe.)

Das «Projekt Glühlampe» wurde kontinuierlich weiterentwickelt. Wir müssen uns heute doch fragen, ob uns all diese unglaublichen Erfindungen nicht dazu anhalten sollten, die Personen aus vergangener Zeit zu respektieren. Es sollte uns Wert sein, die Glühlampe immer in bester Erinnerung zu behalten. Sicherlich ist die Art und die Möglichkeit der (Glüh-) Birne, aber auch des Lichts in den letzten Jahren komplett neu erfunden worden, doch eine Restdauer einer kleinen Bambusfaser wird immer bleiben, wenigsten in unseren Erinnerungen und Herzen.

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LED – DIE LICHTQUELLE DES 21. JAHRHUNDERTS

Neu entwickelte Leuchtmittel haben bereits in den vergangenen 120 Jahren immer wieder für grössere Veränderungen im Lichtmarkt gesorgt. Seit der Erfindung der Glühlampe hat jedoch kein anderes Leuchtmittel den Lichtmarkt so nachhaltig revolutioniert wie die LED.

Winzig klein und sehr effizient, langlebig und einfach zu steuern: LEDs in der Grundfarbe weiss sind seit dem Beginn der 2010er-Jahre ein fester Bestandteil der Allgemeinbeleuchtung. Ihre Leistungskapazitäten übertreffen mittlerweile die bisherigen Lichtquellen – bei bedeutend interessanteren Verbrauchswerten und sehr viel höherer Flexibilität. Die vielen Vorteile der LEDs machen sie für fast jeden Einsatz interessant – von der Kopflampe, Taschenlampe, Büro- und Zimmerlampe und grossflächigen Raumausleuchtungen bis zu Hochleistungsstrahlern.

«Eine kleine Erfindung schaffe ich alle zehn Tage, eine grosse Erfindung alle sechs Monate.»
– Thoma Alva Edison

 

HOHE LICHTQUALITÄT UND BESTE EFFIZIENZ

Steigerte man anfangs noch Lichtausbeuten und Lichtströme für eine bessere Energieeffizienz und später die Lebensdauer, so diskutiert man heute über Lichtqualität, Farbtemperatur und die Steuer- und Regelbarkeit über eine Applikation. LEDs schaffen eine neue Lichtqualität und bieten faszinierende Möglichkeiten der Lichtgestaltung. Die LED-Technologie machte moderne Beleuchtungskonzepte wie Human Centric Lighting erst möglich und bahnte in Kombination mit intelligenter Sensorik der Digitalisierung des Lichts den Weg. In diesem Sinne warten wir auf eine neue Revolution in der Energiebranche und hoffen, den Stromverbrauch weiter senken zu können und eine noch bessere Lichtqualität zu erhalten.